Rückenschmerzen bei Schulkindern

Rückenschmerzen sind ein großes Problem in der Bevölkerung. In den letzten Jahren ist ein beunruhigender Trend zu beobachten: Immer mehr Kinder und Jugendliche sind von chronischen Rückenschmerzen betroffen. Der Zeitpunkt, an dem die Schmerzen zum ersten Mal auftreten, ist dabei immer früher: Sogar Grundschüler beklagen sich häufig über verspannte Schultern und einen schmerzenden Rücken. Im folgenden Artikel soll geklärt werden, was die Ursachen für Rückenschmerzen bei Kindern und Jugendlichen sind und wie dieses Problem beseitigt werden kann.

Ursachen von Rückenschmerzen bei Schulkindern

Eine im Jahr 2012 durchgeführte forsa(Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen) Umfrage bei 57 Kinderärzten liefert die folgenden Ergebnisse: 95 bis 98 Prozent der befragten Mediziner vermutet, dass der gestiegene Konsum von Medien wie Fernseher und Computer in Verbindung mit einem Mangel an Sport und Bewegung zu den häufig beobachteten Rückenschmerzen führe.
Andere Menschen sind offenbar nicht unschuldig: 91 Prozent der Kinderärzte geben an, dass ihrer Meinung nach die motorische Entwicklung der Kinder zu wenig durch ihre Eltern gefördert werde; 60 Prozent machen den schlechten Sportunterricht verantwortlich, rund über die Hälfte der Mediziner gehen davon aus, dass schlechte Ernährung bei Kindern zu Rückenschmerzen führe.

(Quelle: Statista)

Da es sich lediglich um Vermutungen handelt und nur 57 Kinderärzte befragt wurden, ist diese Umfrage keinesfalls repräsentativ. Dennoch zeichnet sie ein treffendes Abbild dessen, was von vielen Seiten schon seit Jahren bemängelt wird: Viele Kinder verbringen ihre Freizeit nur noch vor dem Computer oder Fernseher, Sport und Bewegung werden vernachlässigt. Als Folge dessen drohen Übergewicht, das oft zu Rückenleiden führt, und funktionelle Störungen im dorsalen Bereich.

Was kann dagegen getan werden?

Die Begeisterung der Kinder für Sport und Aktivitäten im Freien sollte durch ausgebildetes Personal, beispielsweise spezielle Lehrer an den Schulen, gefördert werden. Im Sportunterricht müssen alle Kinder eingebunden und begeistert werden, damit ihr Interesse für Sportvereine geweckt wird, die sie nach dem Unterricht besuchen.

Ein Problem geht aus der Umfrage jedoch nicht hervor: Durch das verkürzte Abitur und andere Veränderungen im Schulsystem gehen Kinder im Durchschnitt immer länger in die Schule. Sie müssen mehr Bücher (=schwerer Schulranzen) mitnehmen und haben weniger Freizeit. Wenn sie nach dem Unterricht nach Hause kommen, sind sie häufig müde und nicht mehr in der Lage, Sport zu treiben.

Um dies zu ändern, könnten mehr Möglichkeiten zur Wahl der Schulkurse geboten werden, wie es in den USA der Fall ist: Hier spielt fast jeder Schüler in einer Sportmannschaft, da diese in das Schulleben eingebunden werden und dem Sportunterricht viel Zeit gewidmet wird. Mit einem solchen Schulmodell könnte das Interesse der Kinder für Sport geweckt werden, sodass sie sich in Zukunft selber für den Fußball statt für den Fernseher entscheiden, wenn sie etwas in ihrer Freizeit unternehmen möchten.

Übergewicht ist häufig die Ursache von funktionellen Rückenleiden. Mehr als die Hälfte der befragten Kinderärzte sehen eine falsche Ernährung als Ursache von Rückenschmerzen bei Kindern. Die Ernährung sollte in Deutschland auch in der Schule einen höheren Stellenwert bekommen. Möglichkeiten dazu wären gemeinsames Kochen und die Einführung von Kochkursen. Schulessen muss für alle Kinder bezahlbar sein, dennoch sollte weitestgehend auf Fast Food und andere ungesunde Speisen in den Schulkantinen verzichtet werden. Dazu sollten qualifizierte Catering-Unternehmen mit der Zubereitung des Schulessen beauftragt werden, die gesundes Essen zu einem günstigen Preis anbieten.

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